Die mystischen Stätten in Südtirol
Eine Vielfalt an Höhlen, Steinen, Seen und Pflanzen verbirgt sich hinter dem typischen Südtiroler Landschaftsbild. So liegt in vielen natürlichen Erscheinungsformen ein tieferer Sinn, welcher erst bei näherem Hinsehen zum Vorschein kommt. Meist stecken dahinter geheimnisvolle Geschichten und Rätsel. Vom Schleier der Zeit bedeckt, kann die Suche nach einer mystischen Vergangenheit beginnen.
Das Roarer Windspiel am Ritten:
Das Roarer Windspiel an der Nordseite des Wolfsgrubener Sees, hat einige Parallelen zum Oartlkopf am Mitterstieler See aufzuweisen: die beiden Orte liegen nur etwa 1 km Luftlinie voneinander entfernt, beide Orte liegen auf dem gleichen Höhenniveau, für beide Orte kann ein turmförmiges Gebäude angenommen werden und es ist wahrscheinlich, dass an beiden Orten der Wasserkult praktiziert worden ist. Trotzdem gibt es grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Orten: der Oartlkopf am Mitterstielersee war eine Opferstätte, der Menhir am Schilfrohrweiher hingegen war ein Ort, wo die Toten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Es waren Legenden, die von einem gestürzten Altar an dieser Stelle erzählt haben, wahrscheinlich ist man aus diesem Grund vor einigen Jahren einem prähistorischen Irrtum unterlegen, als man die Steinplatte auf den Menhir gelegt hat, obwohl es im Rahmen der mitteleuropäischen Megalithkulturen kein weiteres Beispiel dieser Art gibt.
Der Komplex bestehend aus dem Roarer Windspiel, dem Himmelsteich und dem Menhir ist eine der sagenreichsten Landschaften in unserer Heimat.
Auf den Hügeln von Castelfeder
Castelfeder wird auch schwärmerisch das "Arkadien Tirols" genannt. Tatsächlich erinnert die Landschaft mit ihrer kargen Vegetation an Griechenland. Zwischen krummen Flaumeichen und macchiaähnlichem Gebüsch breitet sich ein urzeitlicher Zauber aus: Die Mauerreste waren früher stolze Ringwäle und Wehrbauten. Forscher haben auf dem Hügel sogar geheimnisvolle Wohngruben entdeckt. Und der Erzählung nach war die Felsplatte eine Rutschbahn, über die Mädchen mit bloßem Hintern hinuterrutschten. Die angeblich heidnische Angelegenheit wurde durch ein Kreuz verchristlicht.
Ausgangspunkt: Erholungszentrum Schwarzenbach. Man folgt dem Weg, der rechts neben der Turnhalle weiterführt bis zur Fleimstalerstraße, die man 200 m aufwärts bis zum Parkplatz am Bergfuß (rechts) weitergeht. Hier beginnt der Anstieg auf Pfad Nr. 5A, an einer Rastbank vorbei und nach 10 Minuten ist die erste Anhöhe mit schöner Rundschau erreicht. Der Pfad 5B beginnt 50 Schritte straßaufwärts an der großen Kehre, führt am Rand einer sumpfigen Wiese aufwärts, wendet dann nach rechts und vereinigt sich oben mit Pfad Nr. 5A. Der von nun an mit Nr. 5 markierte Pfad führt über Grasböden und Felspartien auf die Hügelkuppe (405m) mit Ruinen aus verschiedenen Epochen. Vom Südostfuße des Hügels, nach dem Ferienheim, führt ein weiß-blau markierter Weg in 20 Minuten zur Straße nach Montan und von dort aus ist auch Pinzon erreichbar. Von Pinzon nach Montan und auf Weg Nr. 4 zurück nach Auer ist eine abwechslungsreiche, leichte Halbtageswanderung.